Rücksichtsloses Verhalten in unseren Wäldern, sei es durch frei laufende Hunde, wilde Müllentsorgung oder gar durch Mountainbiker und Quad-Fahrer:
Die Liste war lang, die Besucher*innen des Grünen Frühstückes am vergangenen Samstag im Grünen Büro vortrugen. Jonte Michelsen, der zuständige Revierförster, kennt dieses Verhalten und wünscht sich mehr Rücksichtnahme und Verständnis von Seiten der Waldbesucher*innen. Im Grünen Büro herrschte bald zwischen den Waldbesitzer*innen, den Waldpfleger*innen, den grünen Politiker*innen und dem Förster Einigkeit: Es muss was geschehen.
Der Druck auf unsere Wälder ist groß, nur noch 19 % der Buchen gelten als vital, bei der Eiche sind es 6 %. Wetterextreme setzen dem Wald zu und der Faktor Mensch fügt – hält er die Regeln nicht ein – zusätzlich Schaden zu.
„Der Klimawandel stellt uns und den Wald vor große Herausforderungen. Die Zukunft gleicht momentan dem Blick in die Glaskugel, doch wir versuchen alles, um Lösungen zu finden, auch bei der Wiederbewaldung“, so Jonte Michelsen. Das Motto heißt: Diversifizieren. Auf eine einzelne Baumart will sich niemand verlassen. Weitere große Herausforderung bei der Aufforstung: Die frischen Setzlinge sind für einige Tierarten eine willkommene Leckerei. Was frisch in die Erde kam, ist mancherorts schnell wieder weggefuttert. Der Wald-Wild-Konflikt ist heute wieder relevant.
Gerade Kommunen haben eine Vorbildfunktion – nicht nur beim Natur- und Artenschutz. Rangerinnen und Ranger nehmen anderorts wichtige Aufgaben zum Schutz der Wälder wahr, wie z.B. im Bergischen Land. Dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW sind die Probleme bekannt und würde gerne mehr Ranger*innen in den Wäldern beschäftigen, es fehlen jedoch die notwendigen finanziellen Mittel im Landeshaushalt.