Warum gehen die Bauern massiv auf die Straße? Was kann und sollte Kommunalpolitik aus Sicht der Landwirt*innen ändern? Mit dem Ziel einen Blick über den Tellerrand und auf die Äcker und Weiden der Region zu wagen, lud die Grüne Fraktion Landwirte aus Ennepetal zum Gespräch. Die Resonanz war sehr erfreulich. Es kamen Dirk Kalthaus (Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen), Michael Kramer (Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Ortsverbandes Ennepetal), Alina Steimann von der Landwirtschaftskammer Rheinland, Dirk Steimann von Gut Rutenbecke auf Rüggeberg sowie Oliver Rassenhövel zur Grünen Fraktion in die Voerder Straße.
Der inhaltliche Austausch zu aktuellen Themen – auch zu den Bauernprotesten – war für die Kommunalpolitikerinnen und -politiker erhellend. Zu viele bürokratische Vorgaben, Flächenstilllegungen -die mal eingehalten und mal wieder widerrufen werden – zunehmender Druck aufgrund von Preisschwankungen und vieles mehr kam thematisch auf den Tisch. „Was ist das für eine Politik?“, fragte Michael Kramer verärgert in die Runde. „Wir Landwirte sind mehr als alle anderen auf Artenvielfalt angewiesen – vieles machen wir freiwillig und aufgrund von Kooperation“, ergänzte Dirk Kalthaus. Diskussionen sollten nach Meinung der Landwirte offen geführt werden und nicht ideologisch gefärbt sein. Dies gelte auch für Themen wie Pflanzenschutz, Düngung, der zunehmenden Verbreitung von Wölfen, Nitrat in Grundwasser und letztendlich den Flächenverbrauch durch Flächenversiegelung, wie jüngst auf Voerde Nord und Homberge diskutiert. Klar wurde, der Berufstand Landwirt*in hat es nicht einfach und der Druck steigt stetig durch Vorgaben und Krisen. Auch Einschätzungen zur Errichtung von Freiland-Solaranlagen wurden abgegeben: „Wir sollten erstmal alle Dächer nutzen“, erklärte Kalthaus. Nach fast zwei Stunden trennte sich die Versammlung mit der Einsicht, dass regelmäßige Austauschtreffen für beide Seiten von hohem Wert sind und vereinbarte schon jetzt ein weiteres Treffen im Sommer 2024.
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