hiermit stellt unsere Fraktion passend zum „Tag gegen Gewalt gegen Frauen“ folgenden Antrag:
Die Verwaltung möge ein Gewaltschutzkonzept für Frauen, die in städtischen Einrichtungen untergebracht sind, zeitnah erstellen bzw. aktualisieren.
Zum Hintergrund:
Im Ausschuss für Soziales, Generationen und Gleichstellung am 19. November 2024 berichtete ein Mitarbeiter der Diakonie Mark Ruhr im TOP 6 über „Sozialpädagogische Betreuung obdachloser Personen in der Unterkunft Heimstraße“. Mit Betroffenheit nahm der Ausschuss zur Kenntnis, dass aktuell deutlich mehr wohnungslose Personen in der Einrichtung Heimstraße leben als bisher angenommen (die Rede war von 5 – 9 Personen im Durchschnitt). Zudem stellte sich heraus, dass sowohl die Anzahl junger Menschen als auch die Anzahl von Frauen zugenommen hat.
Unsere Fraktion fordert die Erstellung eines Gewaltschutzkonzeptes für Frauen in Wohnunterkünften. Frauen und Kinder, die von Gewalt und Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit betroffen sind, benötigen umfassend Schutz. In Anlehnung an die Empfehlung der BAG Wohnungslosenhilfe1 fordern wir:
• Gewaltschutzkonzepte für die stationären, teilstationären und ambulanten Hilfen zu entwickeln,
• Notfallprogramme nach Gewaltvorfällen mit konkreten Handlungsanweisungen zu etablieren,
• Bildungsangebote, Bewusstseinsbildung und Aufklärung zum Kreislauf von Gewalt sowie zu Geschlechterstereotypen als Präventionsmaßnahme für Mitarbeitende anzubieten,
• weibliche Fachkräfte als Ansprechpartnerinnen und Bezugspersonen, die über die notwendige Qualifikation verfügen und mit frauenspezifischen Themen und Arbeitsansätzen vertraut sind,
• enge Zusammenarbeit mit anderen Fachberatungs- und Frauenberatungsstellen, Frauenhäusern und mit den kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten,
• Bildungs- und Coachingprogramme zur Förderung von Ressourcen, Selbstwirksamkeit, Partizipation und Teilhabe (Empowerment) für die wohnungslosen Frauen bereitzuhalten.
Des Weiteren stellte die Frauenberatung GESINE im EN-Kreis deren Angebote und Leistungen unter TOP 7 vor. Im Rahmen dieser Ausführungen wurde deutlich, dass sich die Stadt Ennepetal wohl in der Vergangenheit („vorbildlich“) um ein Schutzkonzept für geflüchtete Frauen und Kinder in Wohnunterkünften bemüht habe, eine Aktualisierung und Weiterentwicklung dieses Konzeptes bisher jedoch ausblieb. Hier erwarten wir eine zeitnahe Aufarbeitung unter Beteiligung der Fachberatung GESINE.
1 Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. Waidmannsluster Damm 37 • 13509 Berlin,
Tel (+49) 30-2 84 45 37-0, Fax (+49) 30-2 84 45 37-19, www.bagw.de
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